Hensel

Hensel
Hẹnsel,
 
1) Kerstin, Schriftstellerin, * Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) 29. 5. 1961; Krankenschwester, dann Theaterarbeit in Leipzig, seit 1988 freischaffend. Aus Hensels vielseitigem Schaffen ragen die Erzählungen heraus, in denen sie detailgenau, künstlerisch und psychologisch überzeugend Schicksale vor dem Hintergrund deutscher Geschichte und Gegenwart gestaltet.
 
Werke: Lyrik: Stilleben mit Zukunft (1988); Schlaraffenzucht (1990).
 
Erzählungen: Hallimasch (1989); Im Schlauch (1993); Tanz am Kanal (1994).
 
Roman: Auditorium panopticum (1991).
 
Prosa: Angestaut (1993).
 
 2) Kurt, Mathematiker, * Königsberg (heute Kaliningrad) 29. 12. 1861, ✝ Marburg 1. 6. 1940; war 1901-30 Professor in Marburg. Hensel, ein Schüler von L. Kronecker und Herausgeber seiner Werke, schuf die Grundlagen für die Theorie bewerteter algebraischer Körper. Seine ab 1899 entwickelten p-adischen Zahlen stellten die ersten nichttrivialen und eigens konstruierten Beispiele von Zahlkörpern dar. Sie wurden zum Anstoß für die Entwicklung der abstrakten Begrifflichkeit der Körpertheorie. Hensels Ansätze wurden v. a. von H. Hasse weitergeführt.
 
Werke: Theorie der algebraischen Funktionen (1902, mit G. Landsberg); Theorie der algebraischen Zahlen (1908); Zahlentheorie (1913).
 
 3) Luise, Schriftstellerin, * Linum (bei Neuruppin) 30. 3. 1798, ✝ Paderborn 18. 12. 1876; Pfarrerstochter; Erzieherin in Berlin, konvertierte 1818 zum Katholizismus; war Gesellschafterin, Krankenpflegerin und Lehrerin, ging 1874 in Paderborn ins Kloster; war mit den Romantikern, v. a. mit C. Brentano (ab 1816), befreundet. Sie schrieb gemütvolle geistliche Lieder und Gedichte, u. a. »Müde bin ich, geh' zur Ruh'. ..«.
 
Ausgabe: Lieder, herausgegeben von H. Cardauns (1923).
 
 
H. Schiel: C. Brentano u. L. H. (1956).
 
 4) Walther, eigentlich Julius Jạniczek [-tʃɛk], Musikerzieher, * Mährisch-Trübau (heute Moravská Třebová, Tschechische Republik) 8. 9. 1887, ✝ München 5. 9. 1956; gründete 1923 den zur Jugendmusikbewegung gehörenden »Finkensteiner Bund«, förderte die Pflege von Volkslied und Volkstanz.
 
Werke: Im Zeichen des Volksliedes (1922); Auf den Spuren des Volksliedes (1944).
 
 5) Wilhelm, Maler, * Trebbin (bei Luckenwalde) 6. 7. 1794, ✝ Berlin 26. 11. 1861; wurde 1828 Hofmaler in Berlin. Hensel malte Historienbilder und religiöse Motive; bedeutender sind seine Porträts und Bildniszeichnungen berühmter Zeitgenossen, die sich durch eine treffende Wiedergabe der individuellen Charaktere auszeichnen.
 
 
Preuß. Bildnisse des 19. Jh. Zeichnungen von W. H., bearb. v. C. Lowenthal-Hensel, Ausst.-Kat. (1981).

Universal-Lexikon. 2012.

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